Der Aufbau eines Fördergurts
Ein Fördergurt besteht aus drei Elementen: Textileinlagen, Zwischengummi sowie Deckplatten auf Trag- und Laufseite
DIE KARKASSE
Die Funktion der Karkasse besteht darin die, auf den Gurt wirkenden Kräfte, aufzunehmen und zu übertragen. Hierbei handelt es sich primär um die Zugkräfte, die von der Antriebstrommel übertragen werden sollen. Sekundär muss die Karkasse die Stoß- und Schlagwirkungen aufnehmen, die beim Beladen des Fördergutes sowie beim Betrieb des befüllten Bandes auftreten.
Die Karkasse besteht aus einer oder mehreren Lagen Textilgewebe. Um diese Gewebelagen sicher zu verbinden wird sogenanntes Zwischengummi oder auch Skimgummi verwendet. Dieses Zwischengummi schafft nicht nur eine gute Bindung zwischen den Einlagen, sondern es ist auch entscheidend für die Flexibilität des gesamten Fördergurtes. Für die Längsrichtung wird der Begriff „Kette“ und die Querrichtung „Schuss“ verwendet.
Das Gewebe kann in Kette und Schuss aus dem gleichen oder unterschiedlichen Materialien bestehen. Gurte mit solchem Aufbau tragen die Kennzeichnung „EP“, wobei E für Polyester in Kette und P für Polyamid in Schuss steht.
TRAG- und LaufsEITE
Die Deckplatten der Tragseite dienen dem Schutz der Karkasse wobei die Deckplatten der Laufseite für die notwendige Friktion zwischen Gurt- und Antriebstrommel sorgen. Die Tragseite muss außerdem den Einwirkungen des Fördergutes widerstehen – dies können sein Ölbeständigkeit, Hitzebeständigkeit, Verschleißbeständigkeit oder Kombinationen hieraus.
Darüber hinaus können Gurte auch mit Stahlgeweben, Aramidgeweben oder Stahlseilen geliefert werden. Diese Gurte kommen vor allem in Förderanlagen mit sehr großen Achsabständen sowie bei extremen Anwendungen zum Einsatz.
DIE Am häufigsten verwendete Textilarten sind:
Polyester (E)
Vollsynthetische Kunstfasern wie Terylene, Trevira, Diolen und Tetoron. Polyestergewebe sind unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Mikroorganismen, sehr flexibel, längenstabil und säurebeständig.
Polyamid (P)
Vollsynthetische Kunstfasern, bekannt als Nylon und Perlon, haben im Grunde dieselben Eigenschaften wie Polyester, jedoch ohne die gleiche Längenstabilität.
Polyester-Polyamid (EP)
Mit Polyester in Kette und Polyamid in Schuss. Diese Kombination bietet optimale Eigenschaften mit folgenden Vorteilen:
• Geringe Längenausdehnung (besonders wichtig bei Elevatorgurten)
• Außerordentlich große Widerstandsfähigkeit gegenüber Schlagwirkung
• Hohe Festigkeit im Verhältnis zum Gewicht
• Große Flexibilität = gute Muldenbildung
• Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit und Mikroorganismen.